Standespolitik
Leitbild des Berufsverbandes der Tierverhaltensberater und -trainer e.V.
Mit der Kommerzialisierung der Tierverhaltensberatung in Deutschland und Europa haben sich neue Organisationen gebildet, die den Markt abschöpfen wollen. Dies mag auf kurze Sicht schnelle Umsätze und Gewinne versprechen, wird jedoch dem Grundmotiv der soliden, auf wissenschaftlicher Basis bestehender Verhaltensberatung, nicht gerecht.
Zur Abgrenzung gegenüber dieser Entwicklungen hat der Berufsverband der Tierverhaltensberater und -trainer e.V., der VDTT, eine strategische Zielvorstellung seiner Organisation für sein Selbstverständnis und seine Orientierung formuliert.
Dieses Leitbild soll ein Prüfstein für neue Mitglieder sein und jedem Interessierten ermöglichen, die Gesinnung des Verbandes auf einen Blick zu erfassen.
Ausschließlich geschulte Berater aus zertifizierten Einrichtungen mit entsprechenden Abschlüssen können sich im VDTT organisieren.
Grundlage der Verbandsarbeit ist eine liberale Standespolitik, die aktuelle Aufgaben mit Vernunft und Augenmaß angeht und die Kolleginnen und Kollegen in ihrer Tätigkeit kontinuierlich unterstützt.
Zielsetzung des Berufsverbandes ist es, Tierverhaltenstherapeuten, Tierpsychologen, Hundetrainer und Tierhomöopathen (mit der Arbeitsgruppe Tierhomöopathen im VDTT) zu vereinen, deren Tätigkeitsfelder genauer abzustecken und deren Interessen zu vertreten.
Um ein möglichst offenes und breites Diskussionsforum zu bieten, tragen die Einbindung erfahrener Kolleginnen und Kollegen genauso zum Selbstverständnis des Verbandes bei wie die Ausbildung und Förderung des Nachwuchses.
Ein geschlossenes Auftreten der im VDTT organisierten Mitglieder ist unumgänglich. Eine zu erstrebende positive Streitkultur innerhalb des Verbandes sollte sich immer auf der Grundlage des kollegialen Umgangs miteinander entwickeln und integrativen Charakter besitzen.
Der Verband will aktive Hilfe leisten. Dies geschieht sowohl durch allgemeine als auch durch individuelle kompetente Aufklärung, bis hin zu juristischer Beratung.
Darüber hinaus werden regelmäßig bedarfsgerecht praxisnahe Informations- und Fortbildungsveranstaltungen für Mitglieder angeboten.
Der Verband betreibt Öffentlichkeitsarbeit im Interesse seiner Mitglieder z. B. in Form von Präsentationen auf Fachmessen und Ausstellungen. Damit schaffen wir ein Höchstmaß an Qualität durch stetige Aktualisierung der Themen und Erkenntnisse in der Verhaltensberatung und Verhaltenstherapie.
Als standespolitische Interessenvertretung möchte der Verband Ansprech- und Austauschpartner für Tierpsychologen, Tiertrainer und Tierhomöopathen sein und in dieser Funktion auch als Sprachrohr einer entschieden handelnden Berufsgruppe agieren.
Ethik
1 Das Wohlergehen aller Tiere sowie deren Besitzern steht für das VDTT-Mitglied an erster Stelle.
2 Bei verhaltensauffälligen oder kranken Tieren erfolgt immer eine medizinische Abklärung, bevor mit einem Training / einer Therapie begonnen wird.
3 Es muss während der Arbeit mit den Tieren und ihren Haltern gewährleistet sein, dass weder Tiere noch Menschen durch Fahrlässigkeit gefährdet werden.
4 Beim Training der Tiere werden ausschließlich Techniken eingesetzt, die dem Tier weder körperliche noch psychische Schäden zufügen.
5 Die Schulung des Halters zum Verständnis seines Tieres sowie der positive Umgang mit ihm sind die Grundlagen der Zusammenarbeit.
6 Das Mitglied berät selbstverständlich nach bestem Wissen und Gewissen. Die Schulung des Halters zielt darauf ab, Fähigkeiten und Verständnis zu seinem Tier zu fördern und zu festigen, sodass keine Abhängigkeit zu den Fertigkeiten des Beraters entsteht. Ist ein Mitglied bei einer Tierart nicht ausreichend versiert, wird an entsprechende Kollegen verwiesen.
7 Der Berater / Trainer gibt keine unseriösen „Garantieversprechungen“ ab, sondern eine reelle Entwicklungseinschätzung nach seinem aktuellem Wissensstand.
8 Der sensible Umgang mit dem Klienten sowie sein Wunsch nach Vertraulichkeit sind stets zu beachten.
9 Jedes Mitglied hält sich selbstverständlich auf dem neuesten Wissensstand (wie z.B. positive Trainingsmethoden, Techniken, Hilfsmittel).
10 Es darf niemals das Verhalten eines Tieres durch Härte, Strafreize, Schmerzen und/oder Angst beeinflußt werden.